Erste Erwähnung von Juden in der Stadt BS (ab 1296 Schutzjude David und Familie)
Um 1320 werden etwa 20 jüdische Familien gezählt. Im Mittelalter befand sich die Synagoge in der Jöddenstraße in der Neustadt.
Vertreibung der Juden zur Zeit der Pest
Zwei Juden werden eines Ritualmordes in Stöckheim beschuldigt und öffentlich verbrannt.
Juden werden der Hostienschändung bezichtigt und für ein Jahr aus der Stadt verwiesen
Edikt zu Vertreibung der Juden, das Land Braunschweig ist für ca. 150 Jahre „Judenfrei“
Herzog Anton Ulrich erlaubt Hoflieferant und Bankier Alexander David (1687-1765) die Ansiedlung als Schutzjude in der Stadt
Privatsynagoge von, Alexander David im Hinterhaus von Kohlmarkt 16 laut Haussuchung im Jahr 1733
Alexander David kauft das Grundstück Kohlmarkt 12 für die Errichtung einer größeren Synagoge im Hof, aber erst nach seinem Tod gibt es die herzogliche Genehmigung dafür, mit Um- und Neubauten bis 1875 als Synagoge benutzt
Die Gemeinde zählt 15 oder 23 bzw.30 Familienvorstände nach unterschiedlichen Quellen
„Judenschaft“ wird als Eigentümerin von einer Synagoge im Hinterhof von Kohlmartk 12 genannt
Jüdischer Friedhof an der Hamburger Str. (vorher werden die Braunschweiger Juden in Wolfenbüttel bzw. Halberstadt beerdigt)
Juden erreichen rechtliche Gleichstellung, als Braunschweig ein Teil des Königreiches Westfalen wird (nur bis 1813 = Niederlage Napoleons bei Leipzig)
450 Juden sind in Braunschweig ansässig
Staat Braunschweig lockert restriktives Judenreglement
Aktives und passives Wahlrecht für die Juden (in der Theorie), aber noch keine Erlaubnis zum Erwerb von Grundbesitz, Zulassung von Staatsämtern oder die Möglichkeit zur Heirat über Konfessionsgrenzen hinaus
Durchschnittlich 280 Juden in Braunschweig
Die erste Rabbinerkonferenz (initiiert von Rabbiner Levi Herzfeld) findet in Braunschweig statt.
Vollständige rechtliche Gleichstellung, erst nach der Revolution wächst die jüdische Einwohnerschaft
Gemeindehaus Steinstraße und Synagoge in der Alten Knochenhauerstraße
861 Synagogenmitglieder
Friedhof Helmstedter Str., Bau der Friedhofskapelle, erste Belegungen
Um 1930 zählte die Gemeinde etwa 1150 Mitglieder
Verwüstung der Synagoge und anschließend im Auftrag der Gestapo von der Feuerwehr gesprengt. Durch Entrechtung, Verfolgung und Vertreibung sinkt die Mitgliederzahl auf etwa 250.
Gemeinde verkauft unter Zwang die beiden Grundstücke Steinstr. und Alte Knochenhauerstr. an die Stadt
Umfunktionierung des Gemeindehauses in eine Polizeirevier
Deportation von 262 Braunschweiger Juden (36 überlebten Deportation und Lager)
„Restgemeinde“ aus Überlebenden und Displaced Persons aus Bergen-Belsen umfasst 51 Personen
Konstituierung der Jüdischen Gemeinde als Verein
Rückgabe durch Schenkung des Gemeindehaus in der Steinstraße an die Gemeinde
Renovierung des Gemeindegebäudes
Zuzug von Juden aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion (Kontingentflüchtlinge). In der Folge wächst die Gemeinde auf rund 200 Mitglieder.
Einführung der religiösen Gleichberechtigung im Gottesdienst
Rabbiner Bea Wyler wird als erste Frau nach der Schoah Rabbinerin einer jüdischen Gemeinde (zusammen mit JG Oldenburg)
Erster ortsansässiger Rabbiner nach der Schoah wird Rabbiner Jonah Sievers (bis 2015)
Grundsteinlegung der neuen Synagoge im ehemaligen Hinterhof (Zwischen Gemeindehaus und ehemaligen Synagogengrundstück / Bunker) und am 6.12.2006 Einweihung der Neuen Synagoge
Quellen:
Die Braunschweiger Jüdische Gemeinde. – Osnabrück: rasch, ca. 2011?
„Wenn man ein Haus baut, will man bleiben“. – Braunschweig, 2005
Wikipedia: Geschichte der Juden in Braunschweig (2024)
https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/a-b/462-braunschweig-niedersachsen (2024)
Ebeling, Hans-Heinrich: Die Juden in Braunschweig. (Braunschweiger Werkstücke).– Braunschweig, 1987
Bein, Reinhard: Ewiges Haus. – Braunschweig, 2004
Bein, Reinhard: Braunschweig und seine Juden (Zeitzeugen aus Stein ; 2). – Braunschweig, 1996